Am 06. Juni 2018 fand im Soziokulturellen Jugendzentrum Pferdestall in Wittenberg eine Fortbildung
zum Thema:
"Trauma-Bewältigung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen" statt.
Die Kooperationsveranstaltung der Jugendbildungsreferenten des Landkreises Wittenberg,
Fachdienst Jugend und Schule, und des Kreiskinder- und Jugendring WB e.V., besuchten 13 Teilnehmer.
Als Referentin konnte
Kirsten Bruchhäuser , Trauma- und Reittherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie
und Staatlich anerkannte Erzieherin,
vom Reithof Maruschka gewonnen werden.
Dort arbeiten Kirsten Bruchhäuser und ihr Team seit 19 Jahren mit traumatisierten Mädchen und jungen Frauen.
Ihre Arbeit beruht auf der pädagogisch / therapeutischen Mensch-Tier-Begegnung.
Unter den Teilnehmern waren u.a. Jugendpfleger, Vertreter des Vereins der Pflege- und Adoptivfamilien Anhalt-Wittenberg e.V.
und des Kreiselternrates.
Während der Veranstaltung thematisierte die Referentin folgende Inhalte:
- Wie erkennt man traumatisierte Kinder-, Jugendliche und Erwachsene?
- Welche Unterstützungsmöglichkeiten haben pädagogische Fachkräfte in der Arbeit mit
traumatisierten Kindern und Jugendlichen?
- Selbstschutz und Selbstfürsorge der pädagogische Fachkräfte
- kurze Benennung des institutionellen Netzwerkes im Landkreis Wittenberg
In Ihren Ausführungen ließ Kirsten Bruchhäuser wiederholt anonyme Erfahrungsberichte aus ihrer langjährigen Arbeit einfließen.
Neben zahlreichen Literaturhinweisen und unterschiedlichsten Therapiematerialien,
stellte die Referentin ihre individuell zusammengestellte
„Notfallbox“ vor.
Darin sind u.a. Würfelzucker, ein Schutzengel, Glitzernagellack, ein Talisman, Kerze, Eidechse,
USB-Stick uvm. enthalten. Jeder, der sich eine Notfallbox zusammenstellen möchte,
kann diese individuell mit Dingen, die jedem Einzelnen wichtig sind, füllen.
Kirsten lud die Teilnehmer zu einigen Übungen ein, welche anhand des Trauma-Ressourcen-Wirbels erläutert wurden.
Hierbei steht die Ko-Regulierung im Vordergrund.
In der abschließenden Feedbackrunde bewerteten die Teilnehmer die Veranstaltung folgendermaßen:
Interessante Thematik und Methoden, es wurden Parallelen zu sich selbst entdeckt,
es wurde Hochachtung vor der Arbeit von Kirsten und ihrem Team ausgedrückt,
die Teilnehmer haben andere Sichtweisen auf Situationen und Problemlagen erhalten
und wurden auch zum Umdenken angeregt,
einige Anwesenden nahmen für sich mit, Situationen auch einmal auszuhalten,
dabei Ruhe bewahren und keine Panik verbreiten. Auch Dankbarkeit wurde geäußert.
Eine Teilnehmerin, ausgebildeten Traumahelferin, nutze die Veranstaltung zur
Auffrischung ihres bereits erlernten Wissens zur Thematik.
Abschließend haben sich einige Teilnehmer des Wittenberger Spielpädagogik- Stammtisches vorgenommen,
im Rahmen der Stammtisch-Arbeit, den Reithof Maruschka und Kirsten Bruchhäuser im nächsten Jahr zu besuchen,
um sich vor Ort über die dort geleistete Arbeit einen Überblick zu verschaffen.