Jugendarbeit in Gefahr
Wittenberg/MZ.
Nach einem turbulenten Jahr können die zehn Jugendpfleger des Landkreises Wittenberg entspannt den
Jahreswechsel feiern: Das Fachkräfteprogramm wird nahtlos fortgesetzt. Allerdings stellt das Land für
die Jugendarbeit in Sachsen-Anhalt rund zwei Millionen Euro weniger zur Verfügung.
Deshalb hat der Jugendhilfeausschuss den Landkreis per Beschluss beauftragt, 66.100 Euro mehr in
den Haushalt für 2014 zur Deckung des Differenzbetrages aufzunehmen. Damit zahlt der Landkreis 114.100
Euro für die Jugendpfleger, 117.800 Euro kommen vom Land, insgesamt 60.155 Euro sind Eigenanteile der
freien Träger, das sind der Evangelische Kirchenkreis, die Stadt Jessen, der Kreiskinder- und
Jugendring, die Arbeiterwohlfahrt, der Mini-Club Apollensdorf und der Internationale Bund.
Trotz Kürzungen keine Panik
Bis auf den Jessener Stadtjugendpfleger, der eine Vollzeitstelle hat, teilen sich die anderen
pädagogischen Fachkräfte Stellen. Jeder von ihnen betreut mehrere Jugendeinrichtungen in seinem
Territoriums und leitet dort weitere Mitarbeiter und Helfer, teils in geförderten Maßnahmen, teils im
Ehrenamt, an. Fortgeführt wird auch die über die Jugendpauschale finanzierte Stelle des
Jugendbildungsreferenten. "Es ist schon beeindruckend, was hier im Landkreis diesbezüglich
abläuft", weiß der stellvertretende Vorsitzende Tobias Baumgarte, dass der Ausgleich der durch die
Kürzungen im Landesetat wegfallenden Mittel nicht überall in Sachsen-Anhalt selbstverständlich ist.
"Wichtig ist, dass kein Jugendpfleger arbeitslos wird und dass es nirgends Abbruch gibt."
Fachkräfteprogramm bis 2016 gesichert
Als im Sommer die Kürzungspläne des Landes bekannt wurden, hatte es aus Sorge um die weitere
Existenz der Jugendeinrichtungen und die Fortführung der dort begonnenen Projekte Proteste aus allen
Städten und vom Kreiskinder- und Jugendring gegeben. Das Fachkräfteprogramm läuft nun bis Ende 2016.
Der Kreis muss die Personalstellen ebenfalls sichern. "Wir müssen über die Zukunft der
Jugendarbeit weiterhin mit dem Land im Kontakt bleiben", sagt Baumgarte. In der Vergangenheit hatte
der KKJR dazu mehrfach Gesprächsrunden mit den Landtagsabgeordneten aus der Region.
Bericht MZ