"Auf die Jugendarbeit rollt Lavine zu"


Wittenberg/MZ.
Heftige Kritik gibt es von den Interessenvertretern der Kinder und Jugendlichen im Kreis Wittenberg auf die von Sachsen-Anhalts Sozialminister Norbert Bischoff (SPD) bekundete Absicht, die zweckgebundenen Landeszuschüsse für Kinder- und Jugendarbeit 2014 zu kürzen und ab 2015 ganz zu streichen. 310 000 Euro hat der Kreis in den letzten Jahren aus der Jugendpauschale bekommen. Bis 2010 war es ihm auch noch gelungen, diese Mittel um 100 Prozent aufzustocken. Danach ist der Eigenanteil zwar gesunken, aber laut der Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses Christine Golly (CDU) leistet der Kreis im Landesvergleich eine der höchsten Kofinanzierungen.

"Wir müssen 500 000 Euro aus eigenen Mitteln kompensieren, die wir nicht haben", nennt Jugendamtsleiter Jörg Hartmann die Konsequenzen. "Da kommt eine Lavine auf die Kinder- und Jugendarbeit zu", sagt der stellvertretende Vorstandschef des Kreiskinder- und Jugendrings (KKJR) Tobias Baumgarte, Für viele Kinder seien Jugendclubs eine soziale Auffangstation, "wenn die Hälfte der Nutzer in den Bereich der allgemeinen Hilfen fällt, wird es ungleich teurer." Der KKJR kündigte Aktionen gegen die Kürzungen an. Auch Golly appellierte an die Kreistagsmitglieder, ihre Kräfte im Interesse der Kinder und Jugendlichen zu mobilisieren.

Bericht MZ


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